AUSWÄRTIGES AMT der BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND:

Hinweise zum sogenannten Vorauszahlungsbetrug
"Nigeria-Connection" ("419-Connection")

Was es ist, was man tun soll, was man nicht tun soll
Stand: August 09.08.20025
 

Was es ist
Initiativen der nigerianischen Regierung, um diese Straftaten einzudämmen
Was man nicht tun sollte
Was man tun sollte

 

Vorauszahlungsbetrug in Nigeria oder in anderen Staaten Westafrikas, auch 419 ("four one niner") genannt, ist ein Betrugsversuch, der in großer Zahl per e-mailE-Mail, Fax oder Briefpost versandt wird und bei dem den Adressaten millionenschwere Provisionen in Aussicht gestellt werden. Dafür sollen die Adressaten helfen, Unternehmensgewinne, Erbschaften o.ä. aus Nigeria auf Auslandskonten zu transferieren.
Die Bezeichnung "419" leitet sich aus Paragraph 419 des nigerianischen Strafgesetzes ab, der sich mit dieser Straftat vor Erlass der Vorauszahlungsverordnung Nr. 13 im Jahre 1995 befasste.

Meist wird um streng vertrauliche Behandlung des Angebots gebeten.
Verfasser der Schreiben, die nicht notwendigerweise aus Nigeria kommen müssen, geben oft vor, gesellschaftlich hochstehende Persönlichkeiten zu sein, indem sie sich mit Titeln wie z.B. Doctor, Engineer, Chief etc. schmücken. Sie behaupten ferner, hochrangige Posten bei Regierungsstellen wie dem Federal Ministry of Finance (FMF), der Central Bank of Nigeria (CBN) o.ä. zu bekleiden.

Zielpersonen der Vorauszahlungsbetrüger sind hauptsächlich Ausländer, deren Adresse aus Katalogen ausländischer Firmen oder ausgesonderten Telefonbüchern usw.bezogen werden.

Sobald ein mögliches Opfer Interesse zeigt, werden Forderungen gestellt, so z.B.

·        5 % Überweisungsgebühren,

·        1 % Anwaltskosten,

·        3 % Wirtschaftsförderungsfondssteuer (National Economic Recovery Fund Tax),

·        Erbschaftssteuer (im Fall von Hinterlassenschaften),

·        Mehrwertsteuer, Einkommensteuer u.ä.,

·        Freigabegebühren (Bestechungsgelder für Dritte).

Initiativen der nigerianischen Regierung, um diese Straftaten einzudämmen

·        Schließung aller Telefongeschäftszentren im ganzen Land durch Nigeria Telecommunication (NITEL). Dies war nötig, da ein großer Teil der Kommunikation zwischen Betrügern und ihren Opfern durch diese Zentren abgewickelt wurde.

·Sperrung der internationalen Telefondirektwahl für die Öffentlichkeit.

·        Aufklärung der Öffentlichkeit durch Anzeigen der Central Bank of Nigeria (CBN) und anderer Regierungsstellen.

·        Zusammenarbeit mit internationalen Polizeidienststellen

Was man nicht tun sollte

·        Antworten Sie auf keinen Fall auf Schreiben der o.a. Art

·        Geben Sie weder Ihre persönlichen Daten noch Firmen oder persönliche Kontonummern bekannt

·        Bewahren Sie wichtige Dokumente wie Bankunterlagen, Pässe, Personalausweise, Fax-/Telefonnummern, Versicherungspolicen, Briefbögen Ihrer Firma, Verträge etc. sicher auf

·        Vereinbaren Sie keinerlei Treffen

·        Reisen Sie nicht zum Abschluss solcher "Geschäfte" in das Ausland; es besteht ein hohes Risiko für Leib und Leben

Was man tun sollte

Sollten Sie einen Brief erhalten haben, der unter Berücksichtigung der oben erwähnten Kriterien in betrügerischer Absicht geschrieben worden ist, unternehmen Sie einen oder mehrere der folgenden Schritte:

·        Ignorieren Sie das Schreiben

·        Klären Sie Ihren Bekannten und Freunden präventiv über  die Gefahr derartiger Schreiben auf

·        Informieren Sie die örtliche Polizeidienststelle bei massiven Angriffen auf das eigene Vermögen (bereits geleistete Zahlungen) oder die eigene Gesundheit (Drohungen)

·        Senden Sie das Schreiben an eine der folgenden Adressen:

 

a)     Economic and Financial Crimes Commission (EFCC)

15A,Awolowo Road

Ikoyi,Lagos

Tel: 00234-1-4749419, 2624189, 2621293

Fax: 00234-1-2624187

e-mail: ilamorde@efccnigeria.org

Website: http://www.efccnigeria.org

 

b)     The Deputy Inspector-General of Police

D” Department

TheNigeria Police

Alagbon Close

Ikoyi,Lagos

 

c)     The Commissioner of Police

Special Fraud Unit

“D” Department

13,Milverton Road

Ikoyi,Lagos

Tel.: 00234-1-2691675

Fax:  00234-1-2692728

 

 

·Melden Sie den Vorfall bei Ihrer nächsten lokalen Polizeidienststelle.

·Melden Sie den Vorfall bei der nigerianischen Auslandsvertretung in Ihrem Lande.

·senden Sie das Schreiben an eine der folgenden Adressen in Nigeria:

a)
The Assistant Inspector-General of Police
"D" Department
The Nigeria Police
Alagbon Close
Ikoyi, Lagos

b)
The Commissioner of Police
Special Fraud Unit
"D" Department
13, Milverton Road
Ikoyi, Lagos
Tel.: 00234-1-2692728 (gleichzeitig auch Fax-Nummer), 00234-1-2691675
Fax: 00234-1-2691095

c)
National Intelligence Agency
P.M.B. 213
Garki, Abuja

Diese Behörden versuchen, die Täter zu ergreifen und strafrechtlich zu belangen. Eine Verfolgung zivilrechtlicher Ansprüche ist so gut wie ausgeschlossen.